Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft
eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
Wiener Tierschutzverein
Gedanken einer sterbenden, unbekannten Hauskatze
Es war ein regnerischer Tag, als ich von meinem Zuhause noch einmal einen Streifzug durch die große Wiese machen wollte. Der Rasen und
die Büsche waren naß, und es war mir eigentlich doch zu ungemütlich, bei diesem Wetter noch draußen zu bleiben. Ich wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause, denn nun fing auch schon wieder
der Regen an.
Die breite Straße, die mich von meinem schönen, trockenen Zuhause trennte, schien mir leer, und der Asphalt glänzte vor Nässe. Ich lief
so schnell ich konnte los - doch das Auto war auf einmal da. So schnell kam es auf mich zu. Die Scheinwerfer blendeten meine Augen - und plötzlich spürte ich einen schlimmen, ganz schlimmen Schmerz.
Ich wurde durch die Luft geschleudert und fiel mit meinem Körper auf die Kante der Straße, die dort angebracht war, weil da ein Rasen und Bäume wuchsen.
Ich hatte so furchtbare Schmerzen, und ich hatte solche Angst. Als ich mein Köpfchen hob, sah ich das Auto, das mich angefahren hatte,
und ich konnte es nicht verstehen: es fuhr weiter. Es fuhr einfach weiter und ließ mich hier liegen! Und ich hatte doch solche Schmerzen!
Ich versuchte aufzustehen, doch es ging nicht. Mein Hinterbein tat so schrecklich weh, und auch das Luftholen fiel mir furchtbar schwer.
Jetzt fing es auch noch ganz stark zu regnen an, und ich spürte, wie sich um mich herum eine Pfütze bildete. Das Wasser auf der Straße wurde immer höher und ich hatte kaum noch Kraft, meinen Kopf
hochzuhalten. Wasser lief in meine Nase, lief in meinen Mund, und es tat so furchtbar weh!
Autos fuhren an mir vorbei. Es waren viele Autos, und immer wieder versuchte ich, mein Köpfchen zu heben, damit die Menschen, die in den
Autos fuhren, sehen konnten, daß ich Hilfe brauche - doch keiner hielt an.
Ich weinte vor Schmerzen, doch niemand sah meine Tränen. Niemand war da, sie fuhren alle an mir vorbei. Ich fühlte, daß mein Leben zu
Ende ging, und ich wollte doch gar nicht sterben! Ich war doch immer lieb gewesen!
Ich habe doch so gern mit den Menschen geschmust und sie nie gekratzt. Ich habe doch auch meinen kleinen Menschenfreund mit seinen
Eltern rechtzeitig geweckt, als das Feuer ausgebrochen war! Habe ich mich nicht immer mit Zärtlichkeiten bedankt und meine Liebe zu den Menschen gezeigt, weil ich ihnen so vertraute?
Ich fing an zu frieren. Es war so kalt, und ich hatte so entsetzliche Schmerzen! Warum, ihr Menschen, fahrt ihr alle an mir vorbei?
Warum helft ihr mir denn nicht? Ich möchte noch nicht sterben! Ich bin doch erst drei Jahre alt!
Ich weiß nicht, wie lange ich in dieser nassen Pfütze gelegen habe. Ich wurde auf einmal ganz müde. Ich versuchte, mein Köpfchen aus der
Pfütze herauszuhalten, doch ich hatte keine Kraft mehr. Mein Kopf fiel ins Wasser zurück und ich dachte: "Jetzt ist es aus. Jetzt stirbst Du.
" Da - auf einmal waren Menschen da. Sie streichelten meinen kalten Körper und hoben mich hoch. Ich wurde in eine Jacke eingewickelt und
vorsichtig in ein Auto getragen. Ich freute mich, trotz meiner schlimmen Schmerzen, so sehr!
Es gab doch noch gute Menschen, die mir helfen wollten. Sie fuhren mich zu einem Tierarzt, der ganz in der Nähe war, und ich versuchte
ganz ruhig zu bleiben, damit ich meine Schmerzen besser ertragen konnte. Die Menschenfrau, die mich trug, streichelte mich unentwegt, die beiden Kinder im Auto weinten vor Sorge um mich, und die
Fahrerin bemühte sich, vorsichtig zu fahren, damit ich keine Erschütterungen spürte.
Ich dachte an meine Familie zu Hause, an die guten Leckerchen, die ich immer bekam, und ich freute mich so sehr, daß man mir helfen
wollte. Die fremden Menschen waren so besorgt, und wie gern wollte ich weiterleben in dieser Menschenwelt!
Ich hörte die Fahrerin sagen: "Endlich, wir sind da - jetzt wird alles gut!" - da wurde es um mich plötzlich dunkel und kalt, und ich
spürte - es war zu spät! Ich hatte keine Kraft mehr in meinem Körper und fühlte keine Schmerzen mehr! In den Armen der fremden Frau schlief ich für immer ein, als sie mit mir an der Haustür des
Tierarztes stand.
Danke, den Menschen, die mich nach endlos langer Zeit schwerverletzt mitnahmen, um mein Leben zu retten; danke den beiden Kindern, die
vor Sorge um mich, eine unbekannte Hauskatze, weinten und Verachtung den Menschen, die so herzlos sind, an einem schwerverletzten Tier vorbeizufahren

Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen.
(Ernst R. Hauschka)
TierQuarTier Wien
Testament eines Tieres
Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament
um ihr Heim und alles, was sie haben
denen zu hinterlassen, die sie lieben.
Ich würde auch solch´ ein Testament machen
wenn ich schreiben könnte.
Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner
würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen
meinen Napf, mein kuscheliges Bett
mein weiches Kissen, mein Spielzeug
und den so geliebten Schoß
die sanft streichelnde Hand
die liebevolle Stimme
den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte
die Liebe, die mir zu guter Letzt
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird
gehalten im liebendem Arm.
Wenn ich einmal sterbe, dann sag' bitte nicht:
"Nie wieder werde ich ein Tier haben
der Verlust tut viel zu weh!"
Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus
Und gib' ihr meinen Platz.
Das ist mein Erbe.
Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles, was ich geben kann.
VIER PFOTEN
Österreich
Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit.
Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben.
Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat.
(Roger Andrew Caras)
Katzenheim
Freudenau
Viele Menschen geben dem Hund
Den Rest ihrer Zeit - den Rest ihres Raums - und den Rest ihrer Liebe
Der Hund gibt dem Menschen:
Seine ganze Zeit - seine ganze Liebe - und sein ganzes Leben!
Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit .
(Albert Schweitzer )
Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
Die 10 Bitten des Hundes an seinen Menschen
1. Mein Leben dauert 10 bis 15 Jahre. Jede Trennung von Dir wird für mich Leiden bedeuten. Bedenke es, ehe Du mich
anschaffst.
2. Gib mir Zeit zu verstehen, was Du von
mir verlangst.
3. Pflanze Vertrauen in mich - ich lebe davon.
4. Zürne mir nie lange und sperre mich zur Strafe nicht ein!
Du hast Deine Arbeit, Dein Vergnügen und Deine Freunde - ich habe nur Dich.
5. Sprich manchmal mit mir. Wenn ich auch Deine Worte nicht verstehe, so doch die Stimme, die sich an mich
wendet.
6. Wisse, wie immer an mir gehandelt wird - ich vergesse es nie.
7. Bedenke, ehe Du mich schlägst, daß meine Kiefer mit Leichtigkeit die Knöchelchen Deiner Hand zerquetschen
kö
nnten, daß ich aber keinen Gebrauch von
ihnen mache.
8. Ehe Du mich bei der Arbeit unwillig schimpfst, bockig oder faul, bedenke, vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter,
vielleicht war ich zu lange der Sonne ausgesetzt oder habe ein verbrauchtes Herz.
9. Kümmere Dich um mich, wenn ich alt werde - auch Du wirst einmal alt sein.
10. Gehe jeden schweren Gang mit mir. Sage nie: "Ich kann
sowas nicht sehen" oder "es soll in meiner Abwesenheit geschehen" Alles ist leichter für mich mit Dir.
Ich hab was getan
Ich sah die Tiere in ihren
Zwingern und Käfigen
im Tierheim.
Den Abfall
der menschlichen Gesellschaft.
Ich sah in ihren Augen
Liebe und Hoffnung, Furcht und
Verzweiflung, Traurigkeit und
Betrug.
Und ich war böse.
"Gott", sagte ich
"das ist schrecklich!
Warum tust Du nicht was?"
Gott schwieg einen Augenblick
und erwiderte dann leise:
"ich habe was getan,
ich habe Dich erschaffen."
"ICH HATTE DICH LIEB"
(Diese traurige Geschichte stammt aus einer belgischen Zeitung mit der Bitte, sie zu verbreiten.
Wenn mit dieser Geschichte auch nur ein einziger Hund vor so einem Schicksal bewahrt wird, ist schon viel gewonnen. Ein Mensch,
der mehr nachgedacht hat.)
Am Morgen bist du sehr früh aufgestanden und
hast die Koffer
gepackt.
Du nahmst meine Leine, was war ich glücklich! Noch ein kleiner Spaziergang
vor dem Urlaub - Hurra!
Wir fuhren mit dem Wgen und du
hast am Strassenrand gehalten.
Die Tür ging auf und du hast einen Stock
geworfen.
Ich lief und lief, bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte, um ihn dir zu
bringen.
Als ich zurückkam, warst du nicht mehr da!
In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen,
um dich zu finden, aber ich wurde immer schwacher.
Ich hatte Angst und großen Hunger.
Ein fremder Mann kam, legte mir ein Halsband um und nahm mich mit. Bald befand ich mich in einem Käfig und wartete dort auf
deine Rückkehr.
Aber du bist nicht gekommen.
Dann wurde mein Käfig geöffnet, nein, du warst es nicht - es war der
Mann, der mich gefunden hatte.
Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod!
Meine Stunde war gekommen.
Geliebtes Herrchen, ich will, das du weißt, das ich mich trotz allen
Leidens, das du mir angetan hast, immer noch an dein Bild erinnere. Und
falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte - ich würde auf
dich zulaufen, denn ICH HATTE DICH LIEB !!!!
Wie konntest Du nur ?
(Übersetzt aus dem Amerikanischen von Elvira Rösch & Nicole Valentin-Willis)
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest
mich Dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich Dein bester Freund.
Immer wenn ich "böse" war, erhobst
Du Deinen Finger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" - aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den
Bauch zu kraulen.
Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn Du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen
bekamen wir das in den Griff.
Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen
ch mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte nicht schöner sein
Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel,
denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich
döste stundenlang in der Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr
wartete.
Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen und auch damit, Dir einen
menschlichen Gefährten zu suchen.
Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter
Entscheidungen und Überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest.
Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr
meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich, weil Du glücklich warst.
Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte Deine Aufregung darüber.
Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern.
Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem
anderen Zimmer oder in meiner Hütte.
Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der
Liebe".
Als sie aber grösser waren, wurde ich ihr Freund.
Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen,
inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase.
Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung - denn Deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem
Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre.
Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das
Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt.
Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die
Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über
mich.
In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von
"Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir zum Dorn im Auge.
Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere
nicht gestattet sind.
Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige
Familie.
Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen.
Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit.
Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiss, Sie werden ein gutes Zuhause für sie
finden".
Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu.
Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet - auch mit
"Stammbaum".
Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa, bitte! Sie dürfen mir meinen Hund
nicht wegnehmen!"
Und ich machte mir Sorgen um ihn und
um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest:
Über Freundschaft und Loyalität, über Liebe
und Verantwortung,
und über Respekt vor allem Leben.
Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine
verzichtet.
Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen.
Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest wahrscheinlich
schon seit Monaten
von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unter
nommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden.
Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?".
Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht.
Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren.
Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du
Deine
Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen
sei..
oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte
und mich retten könnte.
Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte Um- Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen,
ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in
eine ferne Ecke zurück und wartete.
Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende
des Tages kam, um mich zu holen, und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum.
Ein angenehm ruhiger Raum.
Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz
pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung.
Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen.
Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt.
Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen
konnte.
Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um
sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte.
Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein.
Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich
hin,blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest Du nur?"
Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu
erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich alleine gestellt wäre -
einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort.
Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem
Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dasmein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr
galt.
Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an Dich denken und auf Dich warten. Möge Dir ein
jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen.
Copyright Jim
Willis 2001
Wir möchten Sie dazu ermutigen, "Wie konntest Du nur?" zu veröffentlichen und so mitzuhelfen, die verbreitete Vorstellung von
Tieren als "entsorgbar" zu ändern und vor Augen zu halten, dass der Entschluss, ein Tier in eine Familie aufzunehmen, eine Verpflichtung bedeutet, welche für die Lebensdauer des Tieres anhält!

Der Kettenhund
Herr, ich bin nur ein armer
Kettenhund,
steh' nun vor dir, mein Hals ist wund.
Fast eingewachsen ist der Ring,
mit dem ich an der Kette hing.
Hab' Ohrenschmerzen,bin fast blind
von Regen, Schnee und kaltem Wind,
von Rheuma steif sind meine Knochen,
bin fast auf meinem Bauch gekrochen
aus Angst vor meinem strengen Herrn;
denn mich zu streicheln, lag ihm fern,
hätt' gern gegeben
alle Liebe,
erhalten hab' ich oft nur Hiebe,
nur so - weil gerad´ im Weg ich stand,
und hätt' so gern geleckt die Hand
für nur ein wenig Zärtlichkeit,
ein wenig Lob, wär' gern bereit
mein armes Leben hinzugeben
könnt' ich mein Aug' zu ihm erheben
und lesen dann in seinem Blick
ein wenig Liebe - doch dies Glück
beschieden hier war es mir nie,
war immer nur ein armes "Vieh".
Bin noch nicht alt nach Menschenjahren
und hab schon so viel Leid erfahren!
Doch steht einmal mein Herr vor dir,
dann bitt' ich dich, versprich es mir,
ich fleh' darum nicht ohne Grund,
schick ihn zurück als Kettenhund !

