Jugend- Pubertät- meine Geschichte - Teil 3

VORSICHT TRIGGER GEFAHR

 

Von etwa meinem 12.- 14. Lebensjahr wurde ich von einem Nachbarn sexuell missbraucht.

 

Er war damals 76 Jahre alt und ich begegnete Ihn immer wieder wenn ich in der Früh zur Schule ging und er mit seinem Hund seine Runde machte.

Da ich tierlieb war kamen wir sehr bald ins Gespräch und ich freute mich wenn er mir Schmuck, Geld oder Süßigkeiten schenkte.

 

Eines Tages bot er mir an dass ich an sein Fenster klopfen könne wenn die Pflegeeltern weg wären und er dann zum Gartenzaun kommen würde und mir zu Naschen usw. mitbringen würde.

 

Naiv wie ich war kam ich eines Tages auf dieses Angebot zurück und klopfte an seinem Fenster an.

Er kam tatsächlich zum Zaun und brachte mir Naschsachen, doch bevor er sie mir gab, hielt er mich plötzlich fest und begann mich am ganzen Körper abzutauschen.

 

Er wollte auch in meine Unterhose, doch ich wehrte erfolgreich ab.

Dann packte er meinen Kopf zog mich an sein Gesicht heran und schob mir mit Gewalt seine Zunge in den Mund.

Es war ekelhaft und hat mein Leben bis heute so beeinflusst das Küssen für mich schwer möglich ist.

 

Nach dieser Aktion bleute er mir ein, dass ich jetzt so oft wie möglich zum Gartenzaun zu kommen hatte und er mich ab fummeln durfte und wenn ich mich dagegen wehren würde, dann würde er es sofort meinen Pflegeeltern erzählen dass ich mich an Ihn herangemacht hatte und Ihm Geld geklaut hätte und ich ja ganz genau wisse was mir dann passiere.

 

Natürlich versuchte ich dieser Situation auszuweichen, doch auf den Weg zur Schule drohte er mir immer wieder und meine Angst vor den Pflegeeltern und deren Strafe war zu groß.

 

So bald die Pflegeeltern weg waren machte er auf sich bemerkbar und ich ließ widerwillig sein Gegrapsche über mich ergehen.

Aber er war sich seiner Sache sehr sicher und ging noch weiter.

In der Früh am Weg zur Schule bleute er mir eines Tages ein, dass ich mein Shirt hochzuziehen hatte, wenn er mir ein Zeichen mit der Hand gäbe.

 

Wenn ich dann im Sommer dabei war den Rasen vom gemähten Gras zu säubern, stand er oft nebenan am Balkon, in der einen Hand ein Telefon, in der anderen Hand eine Kamera und forderte mich auf mein Shirt hoch zu ziehen, obwohl meine Pflegeeltern zu Hause waren.

 

Mit dem Telefon signalisierte er mir seine Macht und machte mir auch Angst in dem er die Pflegeeltern anrufen könnte.

Ein einziges Mal war ich auch in seinem Haus wo er mir sogar die Schublade zeigte in der er meine Fotos aufbewahrt hatte und sie mir zeigte und mich dann auch noch mit diesen Fotos erpresste.

 

Ich weiß nicht wie lange dies so weiter gegangen wäre, wenn nicht eines Tages plötzlich unbemerkt meine Pflegemutter hinter mir aufgetaucht wäre und ich am liebsten vor Schreck, Angst und Scham im Erdboden versinken wollte.

Aber was dann kam; war noch viel schlimmer.

 

Dieser Nachbar hatte seinen Balkon gegenüber vom Wohnzimmer der Pflegeeltern und er sollte wohl wissen

welche Strafe ich bekomme.

 

Sie zerrten meine Pflegeschwester und mich ins Wohnzimmer; rissen alle Fenster weit auf; und droschen brüllend auf uns ein.

 

Meine Pflegeschwester wurde unter Schlägen gezwungen zu sagen was da passiert ist

und dabei kam raus dass er auch sie missbraucht hatte.

 

Meine Pflegeeltern waren außer sich vor Wut und ließen den Frust darüber dann brutal und lautstark an mir aus.

 

Sie schimpften mich Hure und so voller Hass und Verachtung wie sie das sagten spürte ich damals dass dies ein schlimmes Wort ist auch wenn ich erst viel später dessen Bedeutung erfahren sollte!

 

Nach dieser Sache mieden mich meine Pflegeeltern wo sie nur konnten.

Ihre eiskalte Haltung und Ablehnung machte mir furchtbare Angst und ich fühlte mich furchtbar alleine.

 

Natürlich wurde der Nachbar nie angezeigt denn die Schuld an allem suchte und fand man nur bei mir.

 

Mein Leben hatte einen absoluten Tiefpunkt erreicht.

 

Aber im Gegensatz zu all den früheren Jahren in denen ich meinen Schmerz, mein Leid, meine Angst in das kuschelige Fell der Katzen und Hasen heulte, begann sich ab diesem Zeitpunkt auch so etwas wie Aggression in mir zu regen.

 

Diese Aggression entlud sich dann, als ich in das Polytechnikum kam und anfangs eigentlich gut in die Klasse aufgenommen wurde und dann ein anderes Schulmitglied mich begann zu mobben und demütigen und alle anderen dann auch mittaten.

 

Auslöser war eine Situation in der die Mädchen unserer Klasse am öffentlichen Eislaufplatz ihre Runden drehten und ich natürlich auch und dann plötzlich ein anderes Pflegekind, das wohlbehütet und geliebt wurde, mir auf dem Eislaufplatz den Fuß stellte so dass ich der Länge nach aufschlug und sich alle kaputt lachten.

 

An diesem Tag kannte meine Wut keine Grenzen mehr und ich schlug wie von Sinnen auf sie ein und nur mit Mühe konnten die Mitschüler mich von ihr reißen.

 

Komischerweise erfuhren die Pflegeeltern von dieser Aktion nichts, doch in mir breitete sich immer mehr Wut aus.

Als ich dann in der Schule von einigen Jungs einige Stufen hinunter gestoßen wurde, traf ich eine folgenschwere Entscheidung.

 

Ich rief eines Morgens vor der Schule den Notruf der Polizei und gab an dass nach der Schule ein Mädchen umgebracht werden würde.

 

Ich hatte das erste Mal gar keine Angst in der Schule und hatte mich sogar gewagt das "heilige" Werkzeug meines Pflegevaters anzugreifen und ein Stanley Messer mitzunehmen.

 

Ich weiß, das hört sich schrecklich an und ich bereue zutiefst das ich das damals getan hatte, ich weiß ich wollte sie nicht töten, ich denke unbewusst war das ein Schrei nach Hilfe.

 

Natürlich kam sehr bald der Direktor der Schule in die Klasse und forderte mich auf in die Kanzlei zu kommen.

Dort saßen zu meinem Schreck schon die Pflegeltern und zwei Kriminalbeamte.

 

Bevor ich auf die Fragen der Polizisten antworten durfte, bat mein Pflegevater mit mir auf den Schulgang gehen zu dürfen.

Draußen stand ich mit Ihm beim Stiegen Geländer, und sah die vielen Höhenmeter unter mir hinunter und dachte das erste Mal im Leben darüber nach sterben zu wollen.

 

Mein Pflegevater bleute mir ein zu sagen, dass dies ein blöder Streich von mir war und dass ich aufpassen sollte, was ich sage.

 

Natürlich hatte ich nie die Möglichkeit diesen Beamten die ganze Geschichte zu erzählen, meine Angst war einfach viel zu groß.

 

Nach dieser Aktion wurde ich sofort aus der Schule genommen und musste zu Hause das eisige Schweigen und die eiskalten Blicke ertragen.

 

Ich spürte; dass etwas nicht stimmte; und bat meine Pflegeschwester um Hilfe.

 

Ihre Information führte mich zu den Schlagzeilen der aktuellen Zeitung

wo ich schon am Titelbild wusste dass es um mich ging.

 

Ich fühlte mich schuldig; angeprangert und gedemütigt, denn ich wurde wie ein Monster dargestellt

und nur im letzten Satz des Artikels war ein Hinweis dass im Elternhaus vielleicht etwas nicht stimmte.

 

In Folge dessen riss ich zum ersten Mal zu Hause aus.

 

Ich versteckte mich im Schnee hinter einem Gebüsch der Donau Au und wärmte mich auf dem Eislaufplatz etwas auf.

 

Dort wurde ich zum ersten Mal von Kriminalbeamten aufgegriffen und zu Hause wartete dann die Strafe.

Nie werde ich vergessen wie heuchlerisch die falsche Sorge und die Umarmung meiner Pflegemutter war als sie mich bei der Polizei abholte.

 

Doch wieder riss ich von zu Hause aus.

 

Ich hatte ein Telefongespräch meiner Pflegemutter mitgehört

wo sie sich über den letzten Satz "meiner " Schlagzeile in der Zeitung sehr erboste.

 

Ich war zu dieser Zeit wieder mal im Keller eingesperrt und hörte jedes einzelne Wort!

 

Ich musste dort hinaus.

 

Da ich ja kein Gewand greifbar hatte zog ich mir die herumstehenden, mir viel zu grossen

Turnschuhe eines Sohnes an und borgte mir Gewand von meiner Pflegeschwester aus.

Ich verstieß gegen das Verbot der Pflegeeltern und sperrte die Küche auf und entnahm das

Sparschwein der Pflegemutter und Proviant.

Ich weiß nicht wie lange ich damals im Schnee ging denn ich weiß nur mehr

daß durch die Kälte die Füße und Hände sich komisch irgendwann anfühlten.

Ich kam zu einem Zug wo ich mir eine Karte löste

aber wohin weiß ich nicht mehr.

Ich kann mich nur mehr an die wohlige Wärme des Zuges und die kritischen Blicke der Dame mir gegenüber erinnern und

dann wachte ich zu Hause in meinem Bett wieder auf.

 

Aber ich konnte nicht anders und riss noch einmal aus.

Vorher verletzte ich mich auch noch selbst, weil ich hoffte das die Polizei dann mehr Fragen stellen würde.

Ich traf dann auf dem Eislaufplatz auf einige Schulkollegen die mir natürlich viele Fragen stellten aber

ich hatte nicht die Chance ihnen viel zu erzählen, denn ich sah das Auto der Pflegeeltern kommen

und trat panisch vor Angst meine Flucht beim Hinterausgang an.

 

Doch ich kam nicht weit denn mein Zwillingsbruder hielt mich mit Gewalt fest bis der Pflegevater da war.

 

Ein Schulkollege hatte meinen Rucksack in seinem Spind eingeschlossen und mein Pflegevater befahl ihm eiskalt dass er ihm hergeben solle.

Nie zuvor habe ich so viel Angst und Schrecken in den Augen meiner Schulkollegen gesehen

als in diesen wenigen Minuten ausgelöst durch meinen Pflegevater.

 

Damit ich nicht noch mal abhauen konnte verbarrikadierte mich der Pflegevater in meinem Zimmer indem er die Fenster und die Türe in der Nacht verbarrikadierte.

 

Aber ich konnte nicht anders; ich riss wieder aus....

 

Die Gelegenheit ergab sich als meine Pflegeltern mich in die Stadt schickten damit ich einen Kurs in Steno, Maschineschreiben und Edv absolvierte.

 

Ich nutze die Gelegenheit um abzuhauen und genoss das Treiben in der Stadt und fand mich dann auch wieder auf einen Platz der auch noch heute ein bekannter Drogenumschlagplatz ist.

Doch davon wusste ich damals ja noch nichts.

Ich war fasziniert von den vielen Menschen, den Geschäften, einfach allen.

 

Denn zu Hause war ich kaum draußen außer in der Schule und hin und wieder durfte ich auch mal in die Kirche.

Ich freundete mich mit Obdachlosen und Zeitungsverkäufern an und lachte und scherzte und freute mich dass ich Essen und Trinken und sogar Modeschmuck geschenkt bekam.

 

Ich war glücklich und frei und posierte gerne und lachend mit Touristen auf deren Fotos, wenn sie mich baten.

Ich genoss die Freiheit und es ging mir gut.

 

Bis die Polizei auftauchte und mich mit auf die Wache nahm.

Meine Pflegeeltern wurden kontaktiert und als mir der Polizist den Telefonhörer weiter gab hörte ich die strenge Stimme meiner Pflege Mutter dass ich dort bleiben sollte.

 

Angst und Panik machten sich in mir breit und ich erzählte den Polizisten

dass mich die Pflegeeltern auf einen mir bekannten Bahnhof abholten und dort auf mich warten würden.

 

Es war eine Lüge, geboren aus der Angst vor ihrer Bestrafung.

Ich irrte in der Stadt umher und kehrte Stunden später wieder zurück da dies damals der mir einzige bekannte Platz war.

Dort angekommen bekam ich einen Riesenschrecken und begann in Panik sofort weg zu laufen doch ich hatte keine Chance, der Pflegevater holte mich ein und hielt mich brutal fest.

 

Als meine Pflegemutter ankam war sie vor Zorn hochrot im Gesicht und riss mir die geschenkten Halsketten vom Hals.

Auf der Wachstube wurden dann die Videoüberwachungsvideos ihnen vorgespielt und wie immer taten sie entsetzt und hilflos und auf "gute Eltern - böses Kind"

und wieder mal konnte ich nicht die Wahrheit sagen.

 

Meine Pflegeeltern brachten mich dann ins Heim, denn ich redete zu viel war ja schwer erziehbar und nicht zumutbar!

 

Einerseits war das für mich ein wundervoller Tag für mich doch dass ich dann Jahre ohne jeglichen Kontakt

zu meinen Zwillingsbruder sein würde und ihn schrecklich vermissen würde ahnte ich zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht.

HEIME UND PSYCHIATRIEN

 

Ich musste vieles erst erlernen was für andere ganz selbstverständlich war.

Ich lernte dass ich mir selbst zu Essen nehmen durfte, mich kleiden konnte wie ich wollte

ganz einfache Geräte wie Waschmaschine, Mikrowelle oder Fernseher zu bedienen.

 

Und vor allem ich konnte mich endlich waschen wann ich es wollte ohne Angst zu haben dass ich verbrüht oder sonstiges wurde.

Ich hielt immer wieder sporadischen Kontakt zu meinen Pflegeeltern, aber den Mut mit anderen über alles zu reden hatte ich noch nicht.

 

In den Heimen fiel ich eher durch meine Aggressionen und meine Zündelein auf doch damals wusste ich noch nicht, dass

ich so auf meine seelische Not aufmerksam machen wollte.

 

Es gab ganz selten Erzieherinnen die versuchten mich über meine Kindheit auszufragen, aber ich hatte längst schon nicht mehr den Mut etwas zu erzählen, da so viele Jahre vorher schon jeder über mein Leid hinweggesehen hatte und ich niemanden so sehr vertraute, als dass ich die ganze Wahrheit hätte erzählen können ohne Angst haben zu müssen wieder als das schlimme und schwer erziehbare Gör hingestellt zu werden.

 

Trotzdem gewöhnte ich mich immer mehr daran, dass ich nicht mehr eingesperrt war zu Hause und genoss meine neue Freiheit, indem ich mich oft Tag und Nacht auf einem großen Drogenumschlagplatz in Wien aufhielt.

 

Meine Ansprechpartner waren Obdachlose und Drogensüchtige und es dauerte auch gar nicht lange, als ich an anderen Heimkindern die verheerenden Folgen von Drogen erkannte.

Doch ich wollte nichts damit zu tun haben.

 

Als Jugendliche an so einem Ort war mir damals auch nicht bewusst welcher Gefahr ich mich aussetzte und ich war naiv und unerfahren um zu erkennen dass nicht alle Menschen es ehrlich mit mir meinten dort.

So erlebte ich dass mich ein älterer Mann einmal zum Essen einlud und ich dann auch bereitwillig zu Ihm nach Hause ging, wo er mir etwas zum Trinken gab und ich dann erst viele Stunden später wieder in seinem Bett aufwachte.

 

Als er mich wieder traf erzählte er mir Details dieser Nacht, so dass ich wusste das er mich betäubt und sex. missbraucht hatte.

 

Auch gab es einen Mann der mir für meine Umstände damals sehr viel Geld bot damit ich ihm einen runterholte.

Ich ekelte mich davor aber das große Geld verlockte mich zu sehr.

 

Ich war von meinen Pflegeeltern weder aufgeklärt noch hatte ich wirklich eine Ahnung davon was ich da eigentlich tat.

Somit erlebte ich mit knapp 16 Jahren genau etwas was mein ganzes Leben massiv beeinflusste und veränderte.

 

Denn ich war wie so oft wieder am Abend unterwegs und hatte damals leider die Gewohnheit dass ich nicht nur mich verletzte sondern auch Sachbeschädigungen an fremden Eigentum vornahm.

 

Besonders gerne setzte ich Telefonbücher in Telefonzellen in Brand.

Ich musste wohl von diesem Typen beobachtet worden sein, denn als er mich ansprach war ich gerade verzweifelt bemüht einen Strauch vor einem Lokal anzuzünden.

 

Die Besitzer dieses Lokals hatten mich bei der Polizei angeschwärzt und mich vor meinen Pflegeeltern bloß gestellt und ich konnte nicht verstehen dass sie so drauf waren, nach dem sie mich einmal liebevoll in ihr Lokal aufnahmen und ich stundenlang bei Ihnen sitzen durfte und Essen und Trinken bekam und behandelt wurde als gehöre ich zur Familie und dann einfach wieder ignoriert wurde.

 

Dieser Typ meinte dass er im Kofferraum seines Autos Benzin hättet dass eher brennen würde und ich war so verbohrt diesen Besitzer des Lokals etwas auszuwischen dass mir das in meiner damaligen Naivität ganz recht kam.

 

Er stellte sich mir als Polizist vorzeigte mir etwas dass aussah wie ein Polizeiausweis und befahl mir mit zu seinem Auto zu kommen.

Ich dachte dass er mich jetzt verhaften würde doch er forderte mich auf in sein Auto zu steigen und wenn ich nicht mitkäme hätte ich ja die Möglichkeit auch mit Ihm in die mir schon bekannte Polizeiwache zu gehen.

 

Das wollte ich natürlich nicht und so fuhr ich mit Ihm mit.

Da ich außer diesen großen Drogen und Touristenplatz noch nichts in dieser Stadt kannte, wusste ich auch nicht wo wir hinfuhren.

In seiner Wohnung angekommen war er plötzlich überhaupt nicht mehr freundlich und nett und begann mich mit einer Waffe zu bedrohen.

Er befahl mir dass ich mich duschen musste und dann warf er mich auf sein Bett.

 

Während ein Bildschirm die ganze Zeit mitlief vergewaltigte er mich stundenlang und hielt mir seine Waffe dabei immer

wieder an die Stirn.

Immer wieder betonte er dass ich mich nicht so anstellen sollte, weil ich es ja auch wollte.

Erst in den frühen Morgenstunden brachte er mich wieder zu dem Ort zurück wo er mich mitgenommen hatte, drückte mir eine Tafel Schokolade in die Hand und verschwand.

 

Ich hatte im Heim keine Vertrauenspersonen und konnte auch nie bei den anderen Kids punkten, da die mich wegen meiner aggressiven Art mieden.

 

In meiner Verzweiflung rief ich damals die Pflegemutter an und was sie sagte erschütterte mich zutiefst, denn sie meinte nur lapidar ob es mir gefallen hätte.

 

Natürlich erzählte ich auch im Heim von der Vergewaltigung aber man glaubte mir nicht wirklich, auch nicht als ich eine schlimme Unterleibsinfektion bekam.

 

Nach dieser Tat versuchte ich aus Verzweiflung mein Zimmer in Brand zu stecken, denn ich wollte unbedingt sterben.

 

Ich hasste mich und mein Leben und ich verachtete meinen Körper zutiefst und es gab nichts dass mir die Kraft gegeben hätte dieses für mich schwere und qualvolle Leben weiter zu führen.

Zu dieser Zeit hatte ich sporadisch Kontakt zu meiner Pflegemutter und ganz selten durfte ich auch noch zu Hause übernachten.

Bei einer dieser Übernachtungen haute ich zusammen mit meiner Pflegeschwester von zu Hause ab und verbrachte einige Tage mit ihr in der Stadt.

 

Obwohl ich sie anbettelte und bat im Heim die Wahrheit zu erzählen wie es in meiner Kindheit dort war, schwieg sie beharrlich und wieder war ein Versuch meinerseits gescheitert die Qualen meiner Kindheit nach außen zu bringen.

 

Meine Pflegeeltern stellten es natürlich so hin dass ich schlechten Einfluss auf meine Pflegeschwester hatte und nicht normal sei.

Von meinem 15. - 17. Lebensjahr machte ich eine Odyssee an Psychiatrien und Heimen durch da niemand mit meiner aggressiven Art und deren Handlungsweisen zurechtkam und erlebte ich massive Nebenwirkungen von verschiedensten Medikamenten die man mir gab.

Unter anderem war ich in dieser Zeit auch in geschlossenen Heimen und Psychiatrien.

 

In der ersten geschlossenen Psychiatrie wurde mir von einem Krankenpfleger die Rippen geprellt weil ich mich seinem barschen Ton widersetze und machte ich die schreckliche Erfahrung stundenlang an einem Bett angegurtet zu werden und mit Gewalt Medikamente verabreicht zu bekommen.

 

Ich weiß noch ganz genau, wie mich mehrere Pfleger festhielten und einer sich sogar auf meinen Brustkorb setzte und man mit Gewalt versuchte mir die Tabletten in meinem zusammen gepressten Mund zu schieben.

 

In dieser Zeit fing ich ganz bewusst an mich selbst zu verletzen um den Schmerz der innen wütete nach außen zu zeigen.

Aber auch in einer Wiener Psychiatrie musste ich miterleben, wie wenig Rechte man dort hatte und wie diskriminierend man behandelt wurde.

Wenn das Personal seine Ruhe wollte, dann wurden Patienten mit Gewalt niedergespritzt und in so genannte Gitterbetten verfrachtet und wenn Patienten dann etwas zu trinken wollten oder auf die Toilette mussten, dann hatten sie zu warten, bis die Pfleger oder Krankenschwestern sich Zeit dafür nahmen.

 

Auch ich verbrachte viel Zeit in diesen Gitterbetten und war mehr als beschämt wenn ich mein Geschäft in diesem Bett verrichten musste, weil niemand auf mein Rufen reagierte.

 

Ich war leider dabei, als es auch zu Todesfällen in dieser Wiener Psychiatrie kam, weil Patienten in den Gitterbetten verstorben waren, da man sie nicht beachtete.

 

Und auch ich musste unzählige Male erleben und miterleben wie brutal oft mit den Menschen in der Psychiatrie umgegangen wurde, wenn das Personal seine Ruhe haben wollte.

 

Als ich meine Therapeutin damals ansprach, warum dieser junge Patient im Gitterbett gestorben war bekam ich keine Antwort und ich lehnte mich oft gegen die unmenschliche Behandlung von anderen Patienten auf die sich nicht wehren konnten.

 

Auch musste ich mehr als einmal miterleben, dass ich schlimme Nebenwirkungen auf verabreichte Medikamente bekam und trotz Bitte um Hilfe dies ignoriert wurde.

 

Seither hasse ich Medikamente, weil ich miterleben musste, dass ein Ruhigstellen der Patienten oft die einfachste Methode für die Psychiatrie war damit die Angestellten in Ruhe ihren Dienst versehen konnten.

Obwohl vor einigen Jahren diese Zustände an die Öffentlichkeit kamen, wurde alles bestritten, da man ja als Patient unglaubwürdig hingestellt wurde und die Anstalt natürlich darauf achtete, dass Familienmitglieder solche Behandlungsmethoden gar nicht mitbekamen, da diese, wenn ihr Familienangehöriger wieder einmal mit Gewalt ruhig gestellt wurde keinen Besuch haben durften.

 

Ich bin extrem gegen die Fixierung von Patienten, die ich ja auch selbst erleben musste und auch gegen das Einsperren von Patienten in diesen Gitter Betten weil sie all zu oft ohne medizinische Beobachtung ihrem Schicksal alleine ausgeliefert sind.

 

In all den Jahren in der Psychiatrie habe ich miterleben müssen wie massiv die Menschenrechte missachtet wurden und wie wenig Rechte man als Patient hatte und die Würde eines Menschen hier mit Füssen getreten wurden.

 

Meine Verachtung liegt auch hier bei der Stadt Wien, die die Erlebnisse der Patienten in der Psychiatrie nicht ernst genommen hatten und so zuließen, dass Patienten erst Recht noch einmal gedemütigt wurden, da die Missstände ignoriert wurde

 

In einer Psychiatrie in Niederösterreich verliebte ich mich auch in einen anderen Patienten der mir immer wieder erzählte, dass er Kontakt zu meinen leiblichen Eltern hergestellt hatte und mein leiblicher Vater angeblich auch schon im Krankenhaus war und mich gesehen hatte, als ich im Kaffeehaus des Krankenhauses arbeitete.

 

Ich glaubte Ihm natürlich damals nicht, denn mir wurde in meiner Kindheit einsuggeriert dass meine Eltern gestorben wären doch die ganze Geschichte sollte erst einige Jahre später eine ganz andere Bedeutung für mich bekommen.

 

Ich wurde von diesem Patienten immer wieder genötigt Ihn sexuell zu befriedigen und ich redete mir immer wieder ein, dass dies normal sei, weil ich Ihn doch liebte.

Erzählt habe ich davon nie jemanden auch nur ein Wort.

 

In einem anderen Heim für schwer erziehbare Jugendliche gehörte es zur Methode, wenn ich aggressiv gegen andere oder mich war, das ich stundenlang in einem Raum im Keller eingesperrt wurde, was natürlich ein Horror für mich war und meine Aggressionen nicht unbedingt zügelte.

In diesem Heim versuchte ich das erste Mal über die Situationen in meiner Kindheit zu sprechen, doch als die Pflegeltern auf Besuch einmal kamen, meinte eine Betreuerin zu mir, dass ich aufhören sollte zu lügen, weil meine Pflegeeltern eh okay wären.

 

Also begann ich meine Gedanken und Gefühle nieder zu schreiben, so wie ich es auch all die Jahre in meiner Kindheit getan hatte.

Ich redete erst mal nicht mehr über meine schlimme Kindheit und es fragte auch nie jemand wirklich nach den Ursachen meiner Aggressionen gegen mich und andere.

 

Ich vermisste meinen Zwillingsbruder schrecklich und nicht zu wissen wie es Ihm ging machte mich fast krank vor Sehnsucht.

 

Für mich war schon zu diesem Zeitpunkt mein Leben zu Ende und der Wunsch zu sterben war jeden Tag groß.

Ich hasste mich und meine Leben und meine Selbstmordversuche häuften sich immer mehr.

 

Aber auch der Wunsch und die Sehnsucht nach einer Familie, nach Liebe, Verständnis, Geborgenheit und Halt war riesengroß.

Umso schlimmer war meine tiefe Verzweiflung und Einsamkeit und die tiefe Traurigkeit die ich empfand.

 

Immer öfters war die Psychiatrie der Ort an dem ich mich am meisten aufhielt.

Dort bekam ich die Aufmerksamkeit die ich wollte, auch wenn dies bedeutete, dass ich mit Hilfe von einigen Pflegern die gerufen wurden mit Gewalt nieder gespritzt wurde, in dem mich diese Bären von Mann fest hielten und die Ärzte mir die Spritze gaben.

 

Und ich begann auch immer mehr die Drogen, in Form von Tabletten interessant zu finden und damit zu experimentieren.

 

Die meiste Zeit verbrachte ich auch nachts bei den Drogensüchtigen und Obdachlosen und wenn es auch manchmal schlimme Streitereien gab, fühlte ich mich von denen akzeptiert und angenommen.

 

Ich betrat das Heim nur nach Lust und Laune.

 

Auf diesem Drogenumschlagplatz freundete ich mich auch mit einem Zeugen Jehova an, bei dem ich hin und wieder übernachten durfte.

Doch durch die verschiedenen Krankenaufenthalte in verschiedenen Städten brach der Kontakt zu Ihm ab.

 

Mit 17 Jahren hatte ich dann aufgrund einer Drogenüberdosis einen Herzstillstand und ich war alles andere als erfreut darüber überlebt zu haben.

 

Ich bekam dann eine Sozialarbeiterin zugeteilt die sich für schwer erziehbare Jugendliche einsetzte und bekam so meine erste betreute Wohnung in der ich bis zu meinem 18. Lebensjahr leben durfte.

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