Korrigierung : Von 28.12. 1978 - 02.04.1991 bei Pflegeeltern in Nö

Aufenthalte in Heimen und Psychiatrien unter Obhut des Jugendamtes /2

Die beiden Minderjährigen befanden sich insgesamt 3 Jahre in Fremdpflege(Krankenhaus, ZKH)

 

Die beiden Zwillinge (vor allem Claudia) wurden von Anfang an von Frau Lagler als distanzlos beschrieben.

Bereits im Kindergarten fiel die strenge und manchmal herbe Art der Pflegemutter auf.

Die beiden Minderjährigen waren schon damals sehr klein, blaß und zart (schwache Esser)

 

Es fiel dann auch wieder im Kindergarten auf, daß sich die beiden Kinder sehr still und angepaßt verhielten und die Pflegemutter Probleme mit Claudia hat.

Sie stellt zu hohe Ansprüche an das Mädchen, versteht ihre Reaktionen nicht, gibt zu wenig Wärme (!)Claudia macht einen nervösen Eindruck, sie zupft ununterbrochen an den Fingern, Kleidung, macht Löcher.

Bei Hausbesuchen fällt auf, daß sich die beiden Kinder fast perfekt verhalten müssen und ihnen eindeutig die mj. Pflegeschwester B. vorgezogen wird.

Aus den Berichten der damals zuständigen Kollegin ist ersichtlich , daß immer wieder Gespräche mit der Pflegemutter bezüglich der Außenseiterposition der Zwillinge (vor allem Claudia)gesprochen wurde.

wobei auch damals schon einigen Lehrkräften die Außenseiterrolle der 

Minderjährigen und die Bevorzugung der mj. B. auffiel.

 

Es kam auch zu Aussprachen in der Schule, gemeinsam mit Direktor, Pflegeeltern und Sozialarbeiter, bei denen jene Dinge, die wiederum der Schule auffielen, wie z. B. wie "Mj. dürfen nie mit Schule schwimmen gehen, nicht in die Ministrantenstunde, nicht eislaufen usw." besprochen.

 

Vor allem die Pflegemutter weist derlei "Anschuldigungen" aufs entschiedenste zurück und gibt den Zwillingen die Schuld " die wollten ja nicht"

 

Ähnliche Dinge fielen auch schon mehrmals bei B. auf.

 

Auch in der Schule herrscht die Meinung, daß die Zwillinge in dieser Familie sehr benachteiligt sein (unbeliebt)

Den Bericht der Sozialarbeiterin der Jugendabteilung Tulln ist zu entnehmen,

daß es bezüglich der Zwillinge von Anfang an Klagen gab, ebenso fiel schon früh die herbe und strenge Art der Pflegemutter auf (Bericht Kindergarten)

 

Weiters fiel im Kindergarten und der Sozialarbeiterin auf, daß die Pflegemutter hohe Ansprüche an das Mädchen stellte, deren Reaktionen nicht verstand und wenig Wärme gab.

 

Die Kinder mussten sich perfekt verhalten und die unschwierige Pflegeschwetser B. wurde deutlich bevorzugt.

 

All dies fand auch in einen ablehnenden Schreiben der KÜST von April 1985  seinen Niederschlag, als das Ehepaar ein 3. Pflegekind übernehmen wollte.

So wurde unter anderen ausgeführt, daß es immer wieder Probleme mit den Kindern gibt, daß die Pflegemutter

stark mit Liebesentzug erzieht, die Kinder als "schwierige Heimkinder" abstempelt und in eine Außenseiterposition gedrängt werden.

 Weiters, dass auch in der Schule die Pflegemutter unangenehm auffällt, die Kinder an keiner schulischen Veranstaltung (Ausflüge, Feste, Sportveranstaltungen) teilnehmen dürfen.

In der abschließenden Stellungnahme heißt es

 

" Nachdem von den Pflegeeltern nicht der Eindruck gewonnen werden konnte, daß sie den Pflegekindern eine warmherzige, pädagogisch geschickte Erziehung geben können, wird eine weitere Besetzung abgelehnt.

 

Mit den Pflegeeltern wurde dies mehrfach besprochen und mit der Kinderauswahl, den Schwierigkeiten mit den Kindern und der eigenen pädagogischen Kapazität erklärt, wie so vieles andere aber nicht zur Kenntnis genommen.

 

Im Dezember 1985 wurde dann dennoch,  entgegen dieser Stellungnahme von der KÜST ein eineinalb jähriger Bub in diese Familie in Pflege gegeben.

 

Bei der Wiedervorstellung war die Minderjährige deutlich weniger gesprächig als beim ersten Mal, es gab kaum sponatane Äußerungen, sondern Claudia reagierte nur auf Fragen, wirkte dabei aber verkrampft, unoffen und blockiert.


 


Einen Zusammenhang zwischen den wiederholten Diebstählen von Claudia und der Zurücksetzung hinter B. bzw. der Tatsache , daß sie zum Bsp. kein Taschengeld bekommt, können die Eltern nicht akzeptieren.

Taschengeld wird, auch nach eingehender Darlegung heutiger pädagogischer Ansichten durch den Berater , für unnötig gehalten. Besonders im letzten Gespräch mit den Pflegevater wird von diesen bei pädagogischen Fragen immer damit argumentiert wie das "früher" war. 

z. Bsp. auch, als es ums Thema Freunde einladen ging, und damit ihre eigene pädagogische Haltung gerechtfertigt.

Sie finden es auch nicht problematisch daß die Zwillinge mit der Erholungsaktion weggeschickt wurden im Sommer, während die Eltern mit den beiden anderen Pflegekindern in Italien Familienurlaub machten.

 

Sowie sich die Entwicklung dzt abzeichnet  die anhaltenden Schwierigkeiten bei Claudia (neuerlicher Diebstahl), allgemeine Ablehnung der , Minderjährigen in

der Schule,, kein sozialer Anschluß und die Unzulänglichkeit der Pflegeeltern in grundsätzlichen pädagogischen Fragen , wie z. Bsp. Taschengeld oder der Notwendigkeit der gleichen Behandlung aller Pflegekinder , läßt sich keine günstige Prognose, vor allem für Claudia, die jetzt am Beginn der Pubertät steht, stellen.

 

Auch das Testergebnis (Rorschach) weist bei Claudia auf eine massive Fehlentwicklung hin: Es finden sich Anzeichen auf eine schwere Kontakt und Beziehungsstörung , sowie erhöhter Angstbereitschaft, ferner Hinweise auf Pseudologien und mangelnder Affektkontrolle.

 

Claudia benötigt daher in besonderen Maße Aufmerksamkeit von Seiten der betreuenden Sozialarbeiterin , da mit einsetzender Pubertät die Gefahr einer krisenhaften Zuspitzung des jetzt schon zu Sorge Anlaß gebenden seelischen Zustandsbildes besteht.

 

Claudia dürfte bereits jetzt einer therapeutischen Begleitung, um das, sich aus den völlig unterentwickelten , schwer beeinträchtigten Selbstwertgefühl ergebende, negative soziale Verhalten ablegen zu können und zu konstruktiven und positiven Strategien  im Sozialverhalten zu kommen.

Die Mj. Claudia hat in der Familie die Außenseiterposition., sie entwickelt rege Phantasien und erfindet "Geschichten" die sie vor allem in der Schule weiter erzählt und die dadurch schon viel Unruhe in die Beziehung Schule - Pflegemutter gebracht haben.

Von der PM wird sie als unehrlich und Lügnerin beschrieben , sie wird auch von der PM dafür bestraft.

 

Beide Mj. sind sehr zart und kleinwüchsig. Diese Umstände sind für beide bei den Mitschülern problematisch , da sie beide mit Abstand die kleinsten in der Klasse sind.

 

Es ist zu sagen daß die beiden MJ sicherlich eine gute (aber keine optimale) Betreuung erfahren und einen engen Kontakt zum zuständigen Jugendamt bzw. zur Sozialarbeiterin haben.

Eine Unterbringung im JTZ wurde im Frühjahr 1988 aufgrund der ungünstigen Konstellation der damals im JTZ untergebrachten Kinder auf den Herbst verschoben .

 

Seitens der Schule wird im Herbst 1988 mitgeteilt, daß Claudia die 3. Kl. Hauptschule wiederholen müsse und sie von ihren Zwillingsbruder schulisch getrennt sei.

Es gäbe keinen Anlass zu klagen und eine Unterbringung im JTZ soll daher nicht vorgenommen werden.

 

Die nun jedoch wieder auftretenden Diebstähle und die Tatsache daß Claudia nun auch  wieder besonders verschloßen sein soll, sind der Anlaß, nach Hilfe für das Mädchen zu suchen.

geplante Rückführung zu Pflegeeltern 23.05.1992

geplante Rückführung zu Pflegeeltern 23.05.1992

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